Besichtigung LEW durch Gewerbeverband:

Dass Strom zu jeder Zeit aus der Steckdose kommt, erscheint völlig selbstverständlich. Kaum jemand macht sich Gedanken darüber, welche Schaltvorgänge, Wartungsarbeiten und Bereitschaftsdienste dafür notwendig sind. Anders die Mitglieder des Gewerbeverbands Pfaffenhofen. Im Rahmen ihrer turnusmäßigen Betriebs- besichtigungen besuchten sie die Kundenbezirksstelle Pfaffenhofen der Lechwerke Augsburg.

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Bezirksstellenleiter Werner Hauenschild gab einen Überblick über die Struktur des relativ kleinen Kundenbezirks. Elf voll Beschäftigte und drei Teilzeitkräfte sind für die Versorgung der Kommunen Pfaffenhofen, Holzheim, Nersingen, Bibertal, Roggenburg und einiger Weißenhorner Stadteile zuständig. Insgesamt hat die Bezirksstelle 52 Orts- oder Stadtteile und 20.675 Hektar Fläche zu betreuen. Das Einzugsgebiet umfasst den Großteil des nördlichen Landkreises Neu-Ulm und die Gemeinde Bibertal. Dazu gehören sieben Umspannwerke, rund 60 Kilometer Leitungen mit 110 Kilovolt und rund 200 Kilometer Leitungen und Kabel mit 20 Kilovolt. In rund 250 Trafostationen wird der Strom für die Haushaltsspannung von 400 Volt aufbereitet. Der Kundenbezirk Pfaffenhofen betreut 21.000 Tarif- und Gewerbekunden sowie 42 Großgewerbekunden, beispielsweise auch das benachbarte Lidl-Zentrallager. 4000 Straßenlaternen werden von der Niederlassung Pfaffenhofen gewartet. In der Kundenbezirksstelle Pfaffenhofen sind vier Mitarbeiter mit Arbeitsvorbereitung, Schaltungen und Bereitschaftsdienst beschäftigt. Zwei Mitarbeiter führen die Bauaufsicht bei Fremdfirmen, zwei Monteure erledigen sämtliche Kabel- und Freileitungsarbeiten, für Kabeleinmessungen und Plandokumentation ist eine Zeichnerin und für die Montage der Zähler und die Verwaltung des Lagers ein weiterer Mitarbeiter zuständig. Ein Kundenberater ist Ansprechpartner für Bauherren.  

Eine Außenstelle in Pfaffenhofen betrieben die Lechwerke bereits in den 20er Jahren beim Umspannwerk an der Roth. 1988 wurde der Neubau im Gewerbegebiet mit damals 16 Mitarbeitern bezogen. Eine Wertstoffhalle kam im Jahr 1994 dazu, so dass fast alle Materialien getrennt gesammelt und der Wiederverwendung zugeführt werden können. Die Netzleitstelle in Augsburg ist 24 Stunden täglich mit zwei bis drei Mitarbeitern besetzt. Dort gehen alle Hochspannungs-Störmeldungen ein. Von da können die Umschaltwerke und auch einige Mast-Schalter ferngesteuert bedient werden. Mit 30 Notstromaggregaten wird die Stromversorgung gesichert. In der Bezirksstelle Pfaffenhofen ist zur Störungsbehebung ein Bereitschaftsdienst rund um die Uhr mit jeweils vier Mitarbeitern besetzt. Die Lechwerke sind im Besitz eines „Ökostrom-Zertifikats“, was bedeutet, dass theoretisch alle Privathaushalte aus regenerativ erzeugtem Strom (Wasser, Wind, Biogas und Photovoltaik) versorgt werden könnten. Gewerbeverbandsvorsitzender Alf Endres freute sich über das große Interesse an der Besichtigung der Einrichtung. Die zahlreichen Teilnehmer hatten Gelegenheit, die Räumlichkeiten der LEW einschließlich Lager und Freifläche mit riesigen Kabelrollen, hölzernen und metallenen Masten, die Trafostation und auch das normalerweise nicht zugängliche Umspannwerk an der Roth zu besichtigen

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